Für die Führenden der Vendée Globe geht es immer stärker in Richtung Zielhafen, bei Sébastien Destremau sieht das allerdings ganz anders aus. Der Franzose beschloss in den vergangenen Tagen seine Aufgabe bei der härtesten Einhand-Segelregatta der Welt. Damit ist er bereits der achte Skipper des Teilnehmerfeldes.

Zum Zeitpunkt seiner Aufgabe lag Destremau auf dem 26. Platz und mit 7500 Seemeilen hinter der führenden Gruppe um Charlie Dalin. Eine Reihe von Defekten auf seiner „Merci“ zwangen den Skipper nun in die Knie. Zuletzt hatte die Technik beim Autopiloten und dem Steuersystem Probleme gemacht und zu allem Übel hatte er noch einen Riss im Bug seines Bootes entdeckt. Nach Nicolas Troussel, Kevin Escoffier, Alex Thomson, Sébastien Simon, Samantha Davies, Fabrice Amedeo und Isabelle Joschke ist Destremau der achte Teilnehmer, der den schwierigen Entschluss fassen musste.

Herrmann hofft auf mehr Wind

Auch für Boris Herrmann läuft es seit der vergangenen Nacht nicht mehr so gut wie in den Tagen zuvor. Seiner Aufholjagd wurde durch kaum vorhandenen Wind ein übler Dämpfer verpasst. Nach der Passage des Äquators an dritter Position der Regatta ging es für den Deutschen teilweise mit nur fünf Knoten Geschwindigkeit voran. Mit solch einer Flaute hatte der Skipper nicht gerechnet. Im Ranking fand er sich nach der Nacht auf dem siebten Platz wieder und kämpfte sich bislang auf den sechsten vor.

Der Abstand zur Führung wird allerdings immer mehr. Insbesondere die Tatsache, dass der Erstplatzierte Dalin und Zweitplatzierte Louis Burton mittlerweile wieder mit 14 Knoten im Nordostpassat segeln, dürfte Herrmann Kopfschmerzen bereiten. 139 Meilen Rückstand hat er derzeit auf den Führenden, der sich für einen anderen Kurs entschieden hatte als die Konkurrenz. Burton, Herrmann und Ruyant segeln einen deutlich westlicheren Kurs als Dalin und es steht noch aus, welche Route sich als die Schnellere erweist.

Foto: Thomas Pajot

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