Es bleibt weiter spannend auf der Vendée Globe. Charlie Dalin führte die Flotte lange ohne Probleme an. Nachdem bereits einige seiner Konkurrenten mit den Bedingungen zu kämpfen hatten oder gar aufgeben mussten, erwischte es nun auch die „APIVIA“.
Mit sechs Knoten segelt Dalin derzeit und fiel bereits um zwei Plätze zurück auf den dritten Platz. Als er am vergangenen Montagabend mit etwa zehn Knoten mehr auf dem Wasser unterwegs war, hörte er plötzlich ein lautes Geräusch. Er verspürte keinen Aufprall, weshalb eine Kollision ausgeschlossen war. Unter Deck entdeckte Dalin dann den Grund.
Das Backbord-Foil hat einen Schaden erlitten und der Skipper untersucht derzeit, wie groß der Schaden ist und welche Reparaturmöglichkeiten es gibt. Seine Konkurrenz nutzte die Gelegenheit und überholte Dalin, der sich weiterhin um sein Boot kümmert. Thomas Ruyant und Yannick Besthaven waren dem ehemaligen Führenden schon lange auf den Fersen und witterten nun ihre Chance. An der Spitze der Vendée Globe segeln aktuell drei Skipper mit beschädigten oder kleinen Foils.
Besthaven mit überraschender Meldung von Bord
Dass Ruyant Dalin bereits dicht auf den Fersen war, sah man seit geraumer Zeit. Doch Besthaven startete in den vergangenen Tagen eine Aufholjagd, die ihm derzeit mit nur 2,5 Seemeilen den zweiten Platz hinter Ruyant beschert. Nun meldete sich der Franzose mit einer unerwarteten Nachricht von Bord seiner „Maître Coq IV“, wie das Onlinemagazin „Yacht“ berichtete.
„Ich habe es niemandem gesagt, aber es hat mich seit Tagen beschäftigt. Ich konnte meine J2 nicht mehr benutzen, die wirklich das Allzweck-Segel an Bord ist und vielseitiger einsetzbar als der Gennaker. Ich musste die ganze Zeit meinen kleinen Gennaker benutzen, das Boot war immer am Rande des Kontrollverlustes“, so Besthaven in seiner Video-Botschaft. Somit erklärt sich auch das schnelle Tempo der Yacht. Besthaven und Dalin sind bekanntlich nicht die Einzigen des Führungstrios, die Schäden an den Booten verzeichnen.
Ende November entschied sich das Team von Ruyant nach Rissen an dem Backbord-Foil dazu, die Spitze des Foils abzusägen. Damit wollten sie das Hauptrisiko ausschließen, dass der Foilschaft beschädigt werde und ein Leck im Boot entstehe. So sind mit Ruyant und Dalin an der Spitze des Rennens nun zwei Skipper mit beschädigten Backbord-Foils und mit Besthaven ein Skipper, der noch mit den alten, kleineren Foils segelt.
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