In diesem Jahr jährt sich der Untergang des englischen Dampfers „Teeswood“ zum 70. Mal. Die DGzRS erinnert sich an die Rettung von 13 und dem Verlust von zwei Seemännern in der tosenden See.
Seit 156 Jahren ist die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) bereits auf den deutschen Gewässern unterwegs und wurde zu unzähligen Einsätzen gerufen. So auch am 28. November 1951, als auf der Insel Borkum gegen Mittag Windstärke 11 gemessen wurde. Zu dem Zeitpunkt befand sich der englische Dampfer „Teeswood“ auf dem Weg nach Emden.
Die Überfahrt wurde zum Albtraum für die 15-köpfige Besatzung, die in den schweren Westnordwest-Sturm geriet. Die aufgewühlte See brachte das Schiff trotz aller Bemühungen des Kapitäns schließlich vom Kurs ab und die „Teeswood“ wurde durch mächtige Grundseen mehrfach auf den Grund geschleudert.
Inmitten des Sturms, der in der Zwischenzeit zum Orkan herangewachsen war, gelang es der Crew, die Seenotretter per Funk zu erreichen. Als diese an der Unglücksstelle ankamen, hatte sich die Besatzung nach dem Bruch des Frachters bereits auf dem Vorschiff gesammelt. Während es 13 englischen Seeleute gelang, auf die „BORKUM“ der DGzRS überzuspringen, gingen zwei Männer in der tosenden See verloren.
Auszeichnung der Leistung durch Theodor Heuss
Während des gesamten Einsatzes waren sowohl die Havaristen als auch die dreiköpfige Besatzung der Borkumer Rettungsstation ständig in Lebensgefahr. Das Rettungsboot erlitt in dem Orkan mit einem gebrochenen Ruder und einem beschädigten Propeller selbst große Schäden. Durch die starke Leistung von Vormann Wilhelm Eilers, der immer wieder im richtigen Zeitpunkt abdrehte, konnten weitere Beschädigungen verhindert werden.
Für ihren außerordentlich schwierigen Einsatz unter Gefahr für das eigene Leben erhielt Eilers vom damaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss die goldene und die Rettungsmänner Folkert Meeuw und Christoffer Müller die silberne Medaille am Bande der DGzRS.
Tragischer DGzRS-Einsatz ereignete sich ebenfalls am 28. November
Der 28. November wird bei der DGzRS jährlich allerdings auch von einem tragischen Einsatz überschattet. 1940 kam das Motorrettungsboot „HINDENBURG“ mit einer sechsköpfigen Besatzung nicht mehr zurück, nachdem es einem verunglückten Dampfer zu Hilfe geeilt war.
Bis heute konnte die Ursache für die Tragödie nicht aufgedeckt werden. Laut Vermutungen sollen eine Treibmine oder ein Unterwasserhindernis dem Rettungsboot zum Verhängnis geworden sein.
Titelbild: Die Seenotretter – DGzRS
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