Die Kieler Woche ging in diesem Jahr mit gutem Beispiel voran und ließ Crews mit gehörlosen, sehbehinderten und blinden Mitgliedern an den Rennen teilnehmen. Auch der Deutsche Segler-Verein bietet Menschen mit Behinderung bereits seit Jahren Hilfestellungen und Möglichkeiten, sich zu vernetzen.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Kieler Woche gingen bei der diesjährigen Austragung einer der weltweit größten Regatten zwei Boote mit behinderten Menschen an den Start. Dass der Segelsport jede Menge Inklusionsmöglichkeiten bietet, darüber ist man sich in der Szene einig.

„Das ist sicherlich erst ein kleiner Schritt, aber absolut in die richtige Richtung gehend und vielleicht der Ansporn für viele weitere Menschen mit diesen Einschränkungen, den Segelsport als Inklusionssportart zu entdecken“, blickt der Organisationsleiter der Kieler Woche Dirk Ramhorst hoffnungsvoll in die Zukunft.

Eine, die das genauso sieht, ist die begeisterte Seglerin Elke Paatz. Selbst gehandicapt schrieb die Studentin die bislang erste Studie zum Thema Inklusion im Segelsport, in dem sie viel Potenzial auf Chancengleichheit zwischen behinderten und nicht-behinderten Wettbewerbsteilnehmern sieht.

Derzeit ist das Segeln trotz der zahlreichen Möglichkeiten und der fortschreitenden Entwicklungen keine Disziplin bei den Paralympischen Spielen. Es ist Paatz‘ Ziel, mit ihrer Studie unter anderem das zu verändern und die Inklusion in der Sportart voranzutreiben.

Jedes Boot kann individuell angepasst werden

Auf den Booten gibt es bereits behindertenspezifische Anpassungen und die Ergebnisse ihrer Studie zeigen vor allem eins: „Auf dem Wasser sind alle gleich“, fasst die 30-Jährige ihre Erfahrung aus den Gesprächen mit unterschiedlichen Seglern und Seglerinnen zusammen. Technischen Adaptionen tragen dazu einen großen Teil bei, denn so können diverse Handicaps an Bord ausgeglichen werden.

Dabei eignen sich grundsätzlich jegliche Bootstypen, denn sowohl hinsichtlich der Sitzpositionen, der Steuerung oder der Schotenbedienung können Anpassungen vorgenommen werden. Der DSV hat bereits einiges an Erfahrung gesammelt und kann vor allem Kielboote empfehlen, die entweder alleine oder mit mehreren Mitgliedern gesegelt werden können.

Ob in der Crew ausschließlich Menschen mit oder ohne Behinderung sind oder eine gemischte Mannschaft entsteht, spielt keine Rolle, denn jedes Boot kann heutzutage individuell angepasst werden. So funktioniert die Inklusion im Segelsport genau so, wie sie es soll.

Titelbild: Andrea – stock.adobe.com

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