Um sich in ein Abenteuer wie eine Weltumsegelung zu stürzen, bedarf es einiger Vorbereitung. Der Alltag wird schließlich von heute auf morgen zurückgelassen und die weite Welt wartet auf die Segler und ihre Boote. Neben ausreichend Zeit und Geld spielen noch weitere Faktoren eine entscheidende Rolle.
Ganz im Stil von Boris Herrmann bei der Vendée Globe die Welt umsegeln? Die Erfahrung einer Regatta kommt für einige Segler nicht in Frage, denn für sie soll bei der großen Reise vor allem eins im Fokus stehen: Entspannung. Diese ist während einer Regatta um die Welt so gut wie gar nicht gegeben, denn die Skipper müssen die Seemeilen bei dem Rennen in kürzester Zeit hinter sich lassen. Wer in Les Sables d’Olonne in den Atlantik sticht und vorbei am Kap Hoorn um die Welt segelt, begibt sich sicherlich nicht auf eine Urlaubsreise.
Technische Kenntnisse beim Fahrtensegeln
Abenteurer, die den Alltag in der Heimat hinter sich lassen und auf einem Boot den Rest der Erde erkunden wollen, sollten die Reise etwas anders angehen. Die meisten der Skipper begeben sich auf unbestimmte Zeit auf den Törn und lassen sich mit viel Spontanität von Ort zu Ort treiben. Das A und O einer gelungenen Weltumsegelung ist die richtige Yacht. Je nach Größe der Crew sollte sie entsprechend Platz für die einzelnen Mitglieder bieten.
Genauso wichtig ist, die Yacht zu kennen und sich ihrer anzunehmen. Einige Weltumsegler bezeichnen die große Reise gerne auch als „Reparatur einer Yacht an den schönsten Ankerplätzen der Welt“. Das ausgewählte Boot ist für mehrere Jahre das Zuhause und wird sicherlich einigen Strapazen ausgesetzt. Technische Kenntnisse müssen nicht so ausgeprägt sein wie die von Solo-Segelprofis wie Boris Herrmann, sind aber dennoch dringend von Nöten. Denn nicht nur bei der Vendée Globe lauern gefährliche Situationen wie die rund um das Kap Hoorn auf die Teilnehmer.
Um sich auf das Fahrtenleben vorzubereiten, sollten die Abenteuerlustigen im Voraus bereits Erfahrungen auf fremden Yachten sammeln – beispielsweise bei Überführungstörns auf dem Atlantik wie Boris Herrmann es vor der Vendée Globe gemeinsam mit Greta Thunberg getan hat. Nach zahlreichen gesammelten Seemeilen sollten die Skipper dann merken, welche Boote sich am besten für sie eignen.
Auch unbeliebte Formalia müssen vorbereitet sein
Wer mit dem Wind um die Welt segelt, braucht neben Expertise allerdings vor allem eins im Voraus: ausreichend Geld. Denn während der Reise gestaltet es sich äußerst schwer, etwas dazuzuverdienen. Schließlich verweilen die Reisenden selten lange an einem Ort und sind auch nicht immer erreichbar. Möchte man allerdings nicht von einem Nebenverdienst absehen, sollte man sich vor dem Abenteuer gut über potenzielle Jobangebote informieren und damit nicht erst während der Reise beginnen.
Zu all den Vorkehrungen kommt außerdem ein Haufen an Papierkram hinzu, der erledigt werden muss: Versicherungen, Impfungen, Visa, Routenplanung und Kündigungen schwirren den meisten Seglern vor dem Aufbruch in die weite Welt im Kopf herum. Denn im Gegensatz zu Herrmann, dem vor seinem Rennen klar war, dass er einige Monate später wieder im Zielhafen Les Sables d’Olonne ankommen würde, kann bei einer entspannten Weltumsegelung mit etwa drei bis vier Jahren auf dem Wasser gerechnet werden.
Doch bei all der Vorbereitung, die eine Weltumsegelung nun mal mit sich bringt, sollten die Segler nicht aus den Augen verlieren, dass sie schon bald nichts anderes tun werden, als mit dem Wind in Richtung Abenteuer zu segeln.
Titelbild: a.s. – stock.adobe.com
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