Der schönste Törn nützt nichts, wenn Übelkeit und Erbrechen die Oberhand ergreifen. Wenn der Seegang zu stark ist und der Körper den Gleichgewichtssinn verliert, kann das bei dem ein oder anderen Segler schonmal zur Seekrankheit führen. Mit ein wenig Übung können Segler an Bord gesund bleiben.
Die Seekrankheit betrifft nicht jeden Segler und tritt nicht immer mit gleichen Symptomen auf. Während es den einen bereits am Hafen überkommt, kämpft der andere erst bei starkem Wellengang mit den Symptomen.
Müdigkeit und allgemeines Unwohlbefinden sind in Kombination mit starkem Speichelfluss und kaltem Schweiß auf hoher See erste Anzeichen für die Seekrankheit. Durch das ständige Schaukeln des Bootes gerät das Gleichgewicht so durcheinander, dass Schwindel, Übelkeit und Erbrechen meist die Folge sind. Die zuständigen Sinne für die Orientierung und Bewegung des Körpers geraten in einen Konflikt und lösen somit die Symptome aus. Das Auge, das Innenohr und die Tiefensensibilität zur Einordnung des Körpers im Raum funktionieren an Bord nicht wie an Land.
Kinder sind am stärksten betroffen
Zwischen sechs und zwölf Jahren sind Kinder besonders anfällig, seekrank zu werden. Mit zunehmendem Alter nimmt die erhöhte Empfindlichkeit wieder ab. Kleinkinder haben mit der Krankheit am wenigsten zu kämpfen. Bei diesen ist der Bewegungsablauf noch nicht vollständig entwickelt, so dass sie die ungewöhnlichen Bewegungen kaum wahrnehmen.
Trotz langer Seeerfahrung bleiben einige Segler nicht von der Krankheit verschont. Manche Skipper holen die Symptome bei jeder Reise erneut ein. Häufig pendelt sich der Gleichgewichtssinn jedoch nach zwei bis drei Tagen ein und das ungewohnte Schaukeln wird zur Normalität. Danach löst wohl eher der Gang an Land Gleichgewichtsstörungen aus.
Der richtige Umgang mit der Seekrankheit
Seekranke sollten unbedingt auf ihren Körper hören und bereits bei kleinen Anzeichen handeln. Das Rudergehen hat sich unter Seeleuten als hilfreich erwiesen. Das Gehirn verarbeitet die Schaukelbewegungen mit Blick auf den Horizont besser.
Neben zahlreichen Medikamenten zur Unterdrückung und Bekämpfung der Symptome lässt sich die Krankheit auch psychologisch behandeln. Insbesondere bei Übelkeit kann es dazu kommen, dass die Betroffenen sich in die Symptome reinsteigern oder sich von anderen Erkrankten mitreißen lassen. Es hilft, sich nicht zu sehr auf die Übelkeit zu konzentrieren und mit etwas anderem zu beschäftigen. Außerdem sollten Segelsportler auf hoher See generell auf schwer verdauliche Nahrung verzichten, um die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung gering zu halten.
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