Das Risiko eines Blitzeinschlags in ein Boot ist auf offenen Gewässern hoch. Wie lässt sich das Risiko minimieren und was kann man tun, um sich selbst und das Boot zu schützen?
Blitze schlagen meist in höher gelegene und spitz zulaufende Objekte ein. Dem Skipper kann bei einem Blick nach oben angst und bange werden. Wenn es schlecht läuft, ist der Mast bei einem Gewitter das höchste Objekt weit und breit. Meist besteht der Mast aus Aluminium, welches hervorragend elektrische Energie leitet.
Höheres Risiko als an Land
Der Einschlagpunkt eines Blitzes unterliegt dem Zufallsprinzip. Erst auf den letzten Metern „sucht“ der Blitz sich einen Ort, um sich zu entladen. Eine Yacht auf offener See ist daher kein Blitzmagnet. Allerdings ist das Risiko, an Bord von einem Blitz getroffen zu werden, wesentlich höher als an Land.
Die Stromstärke eines Blitzes beträgt meist circa 20.000 Ampere, kann aber auch in Einzelfällen 100.000 Ampere erreichen. Da die Wahrscheinlichkeit eines Einschlages an Bord nicht kontrolliert werden kann, muss ein anderer Weg gefunden werden, Blitze abzuleiten und die Stromstärken zu bewältigen. Im Falle eines Blitzeinschlages sollte der Einschlagpunkt mit Hilfe eines Blitzfängers eingefangen und anschließend mittels dimensionierten Kabels ins Wasser geleitet werden. Ist das Boot nicht ausreichend geerdet, entsteht hohe Spannung, welche im schlimmsten Fall aus dem Wasser zurück in das Boot schlägt.
Eine Blitzschutzsystem nachzurüsten, ist eine zeitintensive Maßnahme und an Bord aufgrund der Platzverhältnisse nicht immer vollständig möglich. Daher können Blitzschutzanlagen eingebaut werden, welche den Blitzschlag direkt in das Wasser leiten.
Sicherheitsmaßnahmen für Segler
Zieht ein Gewitter auf, sollten alle Badenden umgehend das Wasser verlassen. Wenn möglich, sollte eine geschützte Bucht angefahren werden. Sollte das nicht möglich sein, ist es wichtig, sich unter Deck zu schützen. Jeder Skipper und Mitsegelnde muss Metallgegenstände meiden und für die eigene Sicherheit Schuhe mit Gummisohlen tragen, welche die Ladung im schlimmsten Fall nicht vom Boot aus in den Körper leiten.
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