Neben einem kubanischen Rum ist der Name Santisima Trinidad vor allem auch dank eines Segelschiffes bekannt, das ebenfalls aus Kuba stammte und der Stolz der spanischen Marine war. 2001 – mehr als 200 Jahre nachdem es bei der Schlacht von Trafalgar unterging – soll es als eines von neun Schiffen vor der spanischen Südwestküste zwischen Huelva und Cádiz geortet worden sein.

Das spanische Linienschiff wurde 1769 in Havanna auf Kuba als bereits siebtes spanisches Schiff mit diesem Namen gebaut. Die Santisima Trinidad („Allerheiligste Dreifaltigkeit“) lief am 3. März 1769 als das damals größte Kriegsschiff der Welt vom Stapel. Der englische Schiffbauer Matthew Mullan hatte das Kriegsschiff konstruiert. Der dreimastige Rahsegler besaß vier Decks, war 61,3 Meter lang, 166,16 Meter breit und hatte beim Auslaufen 116 Kanonen an Bord.

1770 wurde die Santisima Trinidad nach Ferrol in Nordspanien überführt und zog 1797 als Flaggschiff des spanischen Admirals José de Córdoba in die Seeschlacht bei Kap St. Vincent. Ein weiterer Kampfeinsatz stand für das Kriegsschiff 1805 bei der Schlacht von Trafalgar an.

Gegen Lord Nelson und die HMS Victory

Die Seeschlacht zwischen den Briten und den miteinander verbündeten Franzosen und Spaniern sowie der schließlich vernichtende Sieg der britischen Flotte war der Beginn, der mehr als ein Jahrhundert dauernden Vorherrschaft Großbritanniens auf See. Außerdem trug die Schlacht am Kap Trafalgar indirekt auch zur Niederlage Napoleons auf dem Festland bei.

Mit 1.500 Mann Besatzung traf die Santisima Trinidad zunächst auf Lord Nelsons Flaggschiff, die HMS Victory, und konnte dieses stark beschädigen. Nachdem das spanische Schiff von zwei weiteren Schiffen eingekesselt wurde und erhebliche Verluste zu verzeichnen hatte, eroberten es die Briten schließlich. Als es einen Tag später nach Gibraltar geschleppt werden sollte, kam ein Sturm auf und die Santisima Trinidad sank.

Dinieren im Nachbau der Santisima Trinidad in Alicante

2006 entstand ein Nachbau des spanischen Linienschiffes, das im Hafen von Málaga als Museum sowie als Diskothek vor Anker lag. Fünf Jahre später wurde es nach Alicante gebracht und dient dort seither als Restaurant.

Obwohl sich die originale Santisima Trinidad an der Südwestküste Spaniens, zwischen Huelva und Cádiz, befinden soll, und im Jahre 2001 neun der 15 damals gesunkenen Schiffe der spanisch-französischen Flotte dort geortet wurden, bleibt das ehemals größte Kriegsschiff der Welt bis heute verschollen. Eine Bergung ist nicht geplant.

Titelbild: klikk – stock.adobe.com

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