Paul Kohlhoff fiebert schon lange auf den hin 23. Juli hin. Dann starten für den deutschen Segler endlich die Olympischen Spiele. Nach einer schweren Krankheit kämpfte sich der 25-Jährige zurück – das Ziel Olympia immer vor Augen.
Für den Kieler ist Olympia kein Neuland mehr. Bei seinen ersten Olympischen Spielen sicherte er sich 2016 als jüngster Steuermann den 13. Platz. Zusammen mit Alica Stuhlemmer segelt er mittlerweile in der Nacra 17, die aktuell schnellste olympische Bootsklasse.
Dass sich der junge Segler jetzt auf die Olympischen Spiele freuen kann, ist nachdem, was ihm 2017 passiert ist, nicht selbstverständlich. Viele Monate musste Kohlhoff um sein Leben bangen und sich Stück für Stück in den Segelsport zurückkämpfen. Starken Kopfschmerzen war die Diagnose Hirnblutung gefolgt. Nach einer Nachblutung musste Kohlhoff in einem seltenen und gefährlichen Eingriff operiert werden. Die bereits angelaufene zweite Nacra-17-Olympia-Kampagne hatte der 25-Jährige nicht mehr beenden können.
Kohlhoff glaubte nach schwerer Krankheit immer an Rückkehr in den Segelsport
Dass er selbst an seine Rückkehr glaubte, half dem jungen Segler. „Mir ist klar geworden, was ich wirklich möchte. Und das ist bei mir Segeln“, gab sich Kohlhoff immer zuversichtlich. So kurz vor Olympia ist der deutsche Segler wieder in Bestform.
Schon 2020 wollte das Duo Stuhlemmer/Kohlhoff um eine olympische Medaille mitsegeln. Dafür hatten sie die Weichen als Team bereits neu gestellt. Die Absage im letzten Jahr war für Kohlhoff dann erstmal ein Schock. Doch obwohl es anstrengend gewesen sei, flexibel zu bleiben, nutzte er die Zeit auch, um körperlich und seelisch wieder komplett fit zu werden.
Mit der Aussicht, in diesem Jahr starten zu können, gibt das Duo bereits wieder Vollgas. Das japanische Segelrevier hatten die beiden schon 2018 kennengelernt. Beim olympischen Testevent ein Jahr später vor Enoshima sicherten sich Kohlhoff und Stuhlemmer den sechsten Platz. Damit geben sich die deutschen Segler aber noch lange nicht zufrieden. Bei den Olympischen Spielen schaffen sie dann hoffentlich das, was sie sich vorgenommen haben – eine olympische Medaille.
Titelbild: AFP
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