Eine Sache darf für Seeleute auf hoher See an Weihnachten nicht fehlen: der Weihnachtsgruß von den Liebsten aus der Heimat. Jedes Jahr übermittelt der Norddeutsche Rundfunk Nachrichten der Daheimgebliebenen an die Seeleute und auch andersherum. Auch in diesem Jahr gibt es jedoch eine Neuerung der Kult-Sendung „Gruß an Bord“.
Üblicherweise finden in der Adventszeit Veranstaltungen des NDR in Leer oder Hamburg statt.Bei diesen bekommt das Publikum die Möglichkeit, ihre persönlichen Grüße an die Liebsten in der Ferne aufzuzeichnen. Der Sender veröffentlicht diese daraufhin an Heiligabend. Bereits seit 1953 pflegt der Radiosender diese Tradition. Damals grüßte man zum ersten Mal an Weihnachten und so ist die Sendung eine der ältesten noch bestehenden. In diesem Jahr ist alles anders und so auch der „Gruß an Bord“.
2020 wird per Mail gegrüßt
Aufgrund der Corona-Pandemie musste sich der Radiosender für das Krisenjahr etwas anderes ausdenken. Die Veranstaltungen mit Publikum in Niedersachsen und Hamburg können nicht in dem traditionellen Format stattfinden. 2020 sucht die Redaktion die Seeleute, die sich am weitesten entfernt von Deutschland auf hoher See befinden. So bittet der NDR die Angehörigen, ihre Grüße bis zum 13. Dezember an die Redaktion zu schicken. In welcher Ausführung sie dies tun, bleibt ihnen überlassen.
Der Sender nimmt sowohl Mails als auch Audiobotschaften an. Eine Alternative dazu sind Briefe und Postkarten, die ebenfalls an die Redaktion adressiert sein müssen. Das Ganze wird an Heiligabend in der Zeit von 20 bis 22 sowie von 23 bis 24 Uhr auf NDR Info und NDR Info Spezial ausgestrahlt. Wer kein Radio besitzt, kann die Sendung im Livestream oder per NDR Radio-App verfolgen. So muss der Weihnachtskult nicht der Pandemie weichen.
Jetzt fragt sich nur, wie die Seeleute die Grüße aus Deutschland auf ihren Reisen empfangen. Der NDR mietet für die Übertragung jährlich zusätzliche Kurzwellen-Frequenzen, über die die Besatzung die Stimmen der Daheimgebliebenen hören kann.
Kommentar hinterlassen