Das hätte sich die Aktivistin Greta Thunberg wohl anders gewünscht, war doch das Ziel ihrer Segelreise über den Atlantik der Schutz des Klimas. Doch sie geriet stark in die Kritik und mithilfe von Nachforschungen und Emissionsrechnern wurde die Wahrheit über den als nachhaltig deklarierten Törn aufgedeckt.
Denn bei der Intention, der Menschheit eine Alternative zum klimaschädlichen Fliegen aufzuzeigen, vergaß Thunberg wohl ihren eigene CO2-Fußabdruck. Die Reise von England in die USA setzte mehr Brennstoffe frei, als gespart wurden. Wie die taz berichtete, mussten fünf Crew-Mitglieder in die USA geflogen werden, um die Segelyacht wieder zurück nach England zu befördern. „Natürlich fliegen die da rüber, geht ja gar nicht anders“, erklärte Pressesprecher Andreas Kling der taz. Hatte er damit Recht?
Die Antwort darauf ist ein klares Nein. Die Reise hätte definitiv klimafreundlicher gestaltet werden können. Thunberg und ihr Vater hätten selbst mit dem Flugzeug fliegen können, so wären es anstelle von fünf nur zwei Personen gewesen. Laut der Organisation atmosfair hat ein Flug von New York nach Hamburg einen Ausstoß von etwa 1.800 Kilogramm Kohlenstoffdioxid, was mehr als drei Viertel dessen ist, was ein Mensch in Thunbergs Augen pro Jahr verbrauchen sollte. Wieso hat sie diese Klimabelastung verursacht, wenn sie doch das Gegenteil bewirken wollte?
Neue Wege aufzeigen
Boris Herrmann war der Skipper der Malizia II und brachte Thunberg und ihren Vater in die USA zum Klimagipfel. „Die Reise symbolisiert zwei Dinge: Dass es nicht einfach ist, fossile Brennstoffe zu ersetzen, und dass das Meistern dieser Herausforderung ein großartiges Abenteuer sein kann“, so Herrmann über den Törn, der auf Kosten des Klimas ging. Damit beschreibt der 39-Jährige, worum es Thunberg bei der Reise ging. Und auch ihr Pressesprecher wird dahingehend noch einmal deutlich.
Kling sowie Thunberg sei klar, dass es umweltschonender gewesen wäre, nicht darauf aufmerksam zu machen, dass dringend etwas gegen die Klimakrise unternommen werden müsse. Wenn dies jedoch niemand mache, könne auch niemand richtig handeln, so Kling zur taz. Nachdem sie für diesen Törn so stark in die Kritik geriet, versuchte Thunberg es beim nächsten Mal besser zu machen. Und diese Gelegenheit bot sich ihr schon kurze Zeit später.
Der Weltklimagipfel wurde von Chile nach Spanien verlegt und so musste sich die Aktivistin binnen weniger Tage eine Möglichkeit suchen, von Amerika zurück nach Europa zu kommen. Und sie fand eine: Sie segelte auf dem Katamaran „La Vagabond“ des australischen Paars Elayna Carausu und Riley Whitelum mit und sparte sich und anderen Crewmitgliedern die Flüge.
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