Nach sechs Jahren Sanierung hat die Marine ihr Schulschiff „Gorch Fock“ zurück, das ohne weitere Verzögerung in die Nordsee auslaufen soll. Aus geplanten zehn Millionen Euro Sanierungskosten wurden letztlich doch einige mehr.
2015 ging die „Gorch Fock“ in die Sanierung. Damals hatte wohl kaum jemand geahnt, dass erst sechs Jahre später die Fertigstellung erfolgt. Und auch die deutschen Steuerzahler dürfen einmal schlucken, denn anstelle der geplanten zehn Millionen Euro soll die Generalüberholung am Ende rund 135 Millionen Euro gekostet haben. „Die Gorch Fock wird die Steuerzahler weiter beschäftigen – und belasten“, so der Präsident des Bund für Steuerzahler Reiner Holznagel.
Bereits seit einiger Zeit wird die Fertigstellung des Schiffes in den Medien heiß diskutiert und es kam zu zahlreichen Negativschlagzeilen. Experten sind sich sicher, dass es an Land noch auf Jahre hinaus Ärger um den missglückten Prozess geben dürfte.
Zuletzt sorgte die zuständige Bremer Lürssen-Werft in der Sache für Furore, als sie die „Gorch Fock“ zur Probefahrt aufs Wasser ließ. Wegen eines defekten Ventils am Motor musste die Fahrt unterbrochen werden und das Schiff wurde am Ende von zwei Schleppern zurück in den Hafen gebracht.
Vierwöchiges Training auf der Ostsee in Planung
Nachdem die Reparaturen beendet waren, bestand das Schiff eine erneute Probefahrt dann erfolgreich. Der Start der Jungfernfahrt nach Kiel findet ohne große Veranstaltung statt, denn die erfolgreiche Übergabe an die Marine soll erst im Zielhafen gefeiert werden.
„Wir freuen uns sehr, dass dieses Schulschiff zurückkommt, das wir dringend für die Ausbildung brauchen“, zeigt sich ein Sprecher des Marinekommandos begeistert. Nachdem die Übergabe erfolgt ist, soll es für die etwa 120 Personen starke Marine-Crew für ein vierwöchiges Training auf die Ostsee gehen. Spätestens dann wird sich sicher zeigen, ob die sechsjährige Sanierung geglückt ist.
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