Die Flying P-Liner rühmten sich stets mit ihrer Robustheit, Geschwindigkeit und vor allem mit ihrer Zuverlässigkeit, die der eines Linienbetriebes nahekam. „Meine Schiffe können und sollen schnelle Reisen machen“, gab Carl Laeisz der Hamburger Reederei F. Laeisz seinen Kapitänen daher immer mit auf den Weg.
Die großen Frachtsegler gehören untrennbar zur Geschichte der Schifffahrt. So sind es gerade Windjammer wie die P-Liner, die Betrachter auch heute noch in ihren Bann ziehen und Fernweh zu wecken vermögen. Denn auch als Frachtsegler haben sie nichts an Schönheit und Eleganz eingebüßt. Der legendäre Ruf der Reederei Laeisz und seiner Flying P-Liner ist bis heute geblieben.
Der Erfolg der Flying P-Liner beruhte stets auf dem neuesten technischen Standard. Außerdem wurden die Schiffe stärker gebaut, was ihnen ihre Standfestigkeit und Robustheit verlieh, um Wetter und Wellen trotzen zu können. Für die Windjammer ging es in erster Linie auf Salpeterfahrt. Vom 19. bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts wurde Salpeter von Chile nach Europa verschifft.
Mit der „Pudel“ fing alles an
Das P im Namen der Linienschiffe stammt vom ersten Schiff aus dieser Reihe, nämlich der Bark mit dem Namen „Pudel“. Eine Bezeichnung, die wiederrum auf den Spitznamen der Reederei-Gattin Sophie Laeisz zurückgeht, die eine „Pudel-Frisur“ getragen haben soll.
Fortan mussten auch alle weiteren Frachtschiffe mit dem Anfangsbuchstaben P beginnen und in den Reedereifarben schwarz (Rumpf über der Wasserlinie), weiß (Wasserlinie) und rot (Unterwasserschiff) gestrichen werden.
Ganze 83 Schiffe umfasste die legendäre P-Liner-Flotte letztlich. Dazu gehörte unter anderem die Pommern, die heute als Museumsschiff in Mariehamn in Finnland liegt. Berühmt sowie berüchtigt sind die Flying P-Liner vor allem für die als „acht Schwestern“ erbauten Viermastbarken Pangani, Petschili, Pamir, Peking, Passat, Pola, Priwall und Padua. Da aber nicht allen acht Schiffen gleiche Baupläne zugrunde lagen, waren eigentlich nur die Peking und die Passat beziehungsweise die Pola und die Priwall echte Schwesternschiffe.
Die Padua unter anderem Namen nach wie vor unterwegs
Neben der Pommern sind heutzutage noch drei der Schwesternschiffe erhalten. In Deutschland ist vor allem die Passat ein Begriff, die als Museumsschiff in Travemünde liegt. Die Peking liegt in New York, während der Heimathafen der Padua, die mittlerweile „Kruzenshtern“ heißt, Kaliningrad ist. Sie ist auch der einzige Windjammer der P-Liner, der nach wie vor auf See unterwegs ist.
Die Schiffe Pangani und Petschili liefen 1903 vom Stapel. Während die Pangani nur ein Jahr später im Ärmelkanal sank, wurde auch die Petschili 1919 in einem Sturm vollständig zerstört. Der Untergang der Pamir 1957 und die Außerdienststellung der Passat bedeutete das Ende der frachtfahrenden Schulschiffe, aber nicht das Ende der Legende Flying P-Liner.
Titelbild: Nik – stock.adobe.com
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