102 Pilger brachte die Mayflower 1620 von England nach Amerika. Damit wurde nicht nur der Aufbruch in die Neue Welt möglich, das Schiff wird auch immer wieder mit der Begründung eines amerikanischen Feiertags in Verbindung gebracht. Fest steht in jedem Fall, dass die Maiblume zu den berühmtesten Segelschiffen der Geschichte gehört.
Die Reise der Mayflower ist eine der bekanntesten Beispiele für die Besiedlung Amerikas durch Europäer. Dabei ist sie nicht, wie fälschlicherweise oft angenommen, der Beginn der Kolonialisierung Nordamerikas. 1583 wurde die Stadt St. Johns bereits von der englischen Krone in Besitz genommen – fast 40 Jahre vor der Reise der Mayflower.
Auch die Annahme, die Passagiere der Mayflower hätten den Feiertag Thanksgiving ins Leben gerufen, mag wohl eher mythischer Natur sein. Das Fest, das die Pilgerväter gemeinsam mit dem Indianerstamm Wampanoag feierte, soll ein weltliches Ereignis und kein religiöses Erntedankfest gewesen sein.
Die Mayflower als eigentliches Güterschiff
Kapitän des Schiffes war Christopher Jones. Er hatte das Segelschiff gemeinsam mit Partnern um das Jahr 1607 für den Gütertransport von England nach Frankreich gekauft. Vor allem mit Wein, Essig und Salz beladen, kehrte die Mayflower regelmäßig zu den britischen Inseln zurück.
Bei dem Schiff handelte es sich wohl um ein für diese Zeit klassisches Güterschiff. Die nach niederländischen Vorbildern gebaute Meute war 30 Meter lang, mit drei Masten ausgestattet und muss um die 180 Tonnen gewogen haben.
Im Mai 1620 wurde der Kapitän schließlich angeheuert, die Pilger nach Nordvirginia zu bringen. Dafür mussten extra weitere Kajüten eingebaut werden. Bei dieser Reise über den Atlantik sollte die Mayflower von einem weiteren Schiff, der Speedwell begleitet werden. Da sich dieses aber als nicht fahrtauglich erwies, steuerte die Maiblume Amerika im Alleingang an.
Nach 66 Tagen und einer stürmischen Überfahrt, erreichte das Segelschiff den Hafen von Cape Cod in Massachusetts. Das schlechte Wetter hatte verhindert, wie geplant an der Mündung des Hudson Rivers in New York an Land zu gehen.
Nachbau liegt in Plymouth vor Anker
Die Reise hatte den Menschen viel abverlangt. Durch die schlechten hygienischen Verhältnisse brachen Krankheiten aus und auch die Seekrankheit machte vielen zu schaffen. Nachdem die Besatzung bei den Pilgervätern überwintert hatte, kehrte die Mayflower am 5. April 1621 nach England zurück. Kapitän Jones starb kurz darauf und das Segelschiff wurde 1624 bei einer Begutachtung zu Testamentszwecken als „in Trümmern“ bezeichnet und abgewrackt.
In Plymouth, an der Ostküste der USA liegt ein Nachbau der legendären Mayflower vor Anker. Die Pilgerväter hatten ihre neue Kolonie Plymouth nach ihrem Heimathafen in England benannt.
Titelbild: Jim Curran – stock.adobe.com
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