Baumstämme wurden mit Hilfe einer Säge in Streifen geschnitten und zu Planken verarbeitet. Heraus kam die mittelalterliche Kogge, die mit kleiner Besatzung große Mengen an Fracht transportieren konnte. Daher war der Einmaster, auch der Koggen genannt, lange Zeit das Schiff mit der größten Bedeutung für die Hanse, der Vereinigung vor allem norddeutscher Kaufleute.

Das Schiff des Mittelalters diente also vor allem dem Handel. Als es zu militärischen Auseinandersetzungen der Hansestädte mit Piraten gab, konnte die Kogge aber auch als Kriegsschiff ausgestattet werden.

Da der Bau einer Kogge recht einfach war und wenig Verschnitt anfiel, war der Transporter auch wirtschaftlich rentabel. Bis zu 90 Tonnen transportierte das Schiff. Der bauchige Frachter war mit einem Rahsegel, Heckruder und vor allem mit einem Flachen Boden ausgestattet. Durch den fehlenden Kiel konnte die Kogge bei Ebbe trockenfallen, ohne umzukippen. Da die Navigation aber eingeschränkt war, war Kreuzen mit dem Einmaster nicht möglich.

„Bremer Kogge“: Das am besten erhaltene mittelalterliche Handelsschiff

Im 12. Jahrhundert gab es immer mehr Koggen. Nachdem sie über 200 Jahre vor allem im Dienst der Hanse gestanden hatte, wurde sie dann immer mehr vom ähnlichen Holk abgelöst. Den Veränderungen des Klimas Ende des 14. bis Mitte des 15. Jahrhunderts, man spricht heute auch von einer kleinen Eiszeit, schien die Kogge nicht mehr gewachsen zu sein. Schwerwetterschiffe, denen auch die raue See nichts anhaben konnte, kamen immer mehr zum Einsatz.

Der Fund einer Kogge 1962 in der Weser war deshalb eine Sensation. Kannte man Frachtschiffe aus der Hansezeit nur als Darstellung auf alten Siegeln der Hansestädte, wurde mit der Bergung des Schiffswracks ein mittelalterlicher Schiffstyp plötzlich greifbar.

Die „Bremer Kogge“ ist das weltweit am besten erhaltene Handelsschiff des Mittelalters. 40 Jahre hatte es aber gedauert, bis das konservierte Schiff im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremen der Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Das über 600 Jahre alte Schiff steht jetzt in der nach ihm benannten „Kogge-Halle“.

Titelbild: penofoto.de – stock.adobe.com

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