Wie in jedem Jahr hat die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger die Einsatzzahlen des vergangenen Jahres zusammengetragen und verzeichnet einen Anstieg. Neben den Rettungsaktionen verzeichneten die Seenotretter auch an Land einige Erfolge.
Auch 2021 wurden die Seenotretter wieder zu zahlreichen Einsätzen gerufen – genau genommen zu 2.023. Dabei gelang es ihnen, 3.505 Menschen auf dem Wasser zur Hilfe zu eilen. 330 von ihnen befanden sich in Seenot oder einer anderen bedrohlichen Lage.
Im Vergleich zu 2020 erkennt die DGzRS einen Anstieg der Einsatzzahlen, was sie auf die Corona-Pandemie zurückführt. Insbesondere in der ersten Hälfte des Jahres 2020 war es kaum möglich, Reisen anzutreten. 2021 änderte sich dies zunehmend, sodass wieder mehr Menschen auf dem Wasser unterwegs waren.
Erfolge auf dem Wasser und an Land
Dass sie bei den Einsätzen nicht immer alle Menschenleben erfolgreich in Sicherheit bringen können, darauf müssen die Seenotretter vorbereitet sein. 2021 kam die Hilfe der DGzRS für zwei Personen zu spät. Ein über Bord gegangenes Besatzungsmitglied eines Containerschiffes konnte im Februar trotz Suchaktion nicht gefunden werden.
Im August ereignete sich während eines Sturms vor Baltrum ein Segelunglück, bei dem ein junger Wassersportler ums Leben kam. Doch die Seenotrettung schreibt auch schöne Geschichten und so erblickte ein Kind auf dem Rettungskreuzer PIDDER LÜNG der Station List das Licht der Welt.
Auch an Land konnte die Gesellschaft Erfolge feiern. So fand beispielsweise der Tag der Seenotretter, der aufgrund der anhaltenden Pandemielage online stattfinden musste, zum zweiten Mal großen Anklang. „Wir freuen uns sehr über den großen Zuspruch der Menschen aus dem ganzen Land, die uns jetzt auch die Treue halten“, zeigt DGzRS-Geschäftsführer Nicolaus Stadeler sich dankbar für die hohen Teilnehmerzahlen.
App übermittelt die Routen an die Seenotleitung
In diesem Jahr soll die Veranstaltung, bei der die Besucher einen Eindruck von der täglichen Arbeit der Einsatzkräfte erhalten, am 31. Juli stattfinden. Ob dies das dritte Jahr in Folge virtuell stattfinden wird, oder die Besucher die Stationen wieder besuchen und besichtigen dürfen, ist derzeit noch unklar.
Die Seenotretter dürfen sich über weitere Zahlen freuen. 28.000 Menschen nutzen inzwischen die SafeTrx-App, die von der Gesellschaft entwickelt wurde. Vor fünf Jahren kam sie auf den Markt und ist seitdem im AppStore und Google PlayStore erhältlich. Mit der App werden die Routen der Wassersportler aufgezeichnet, auf welche die Seenotleitung Bremen im Notfall zugreifen kann, um den aktuellen Standort zu ermitteln. Aufwendige Rettungsaktionen können dadurch vermieden werden.
Titelbild: Felix Kersten
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