Im Optimisten fällt häufig der Startschuss für eine Segelkarriere. Kinder und Jugendliche bis etwa 15 Jahre stechen meist auf der kleinen und leichten Jolle zum ersten Mal in See. Auch wenn der Opti für viele Seglerinnen und Segler in erster Linie mit vielen Kindheitserinnerungen verbunden ist, können auch Erwachsene damit noch den Einstieg wagen.
Allerdings sind beim Gewicht der segelnden Person Grenzen gesetzt. Ein Gewicht bis zu 70 Kilo trägt der Optimist aber locker übers Wasser.
In erster Linie wurde der Optimist auch speziell für Kinder entwickelt. Er ist praktisch unsinkbar und durch das kleine Segel und die Rumpfform nur schwer zum Kentern zu bringen. Die Einhandjolle ist so einfach zu steuern, dass die volle Konzentration auf Wind und Wellen liegen kann.
Die Seifenkiste als Vorbild
Das war auch die Idee dahinter, die 1947 beim Bootsbauer Clark Mills entstand. Zusammen mit seinem Freund Major Clifford McKay entwarf er ein Boot für Kinder, das einfach, preiswert, leicht zu bauen und vor allem leicht zu segeln sein sollte. Die beliebten Seifenkisten nahmen sich die US-Amerikaner beim Bau zum Vorbild. Der Name Optimist stammte einfach vom Clubhaus „Club Optimist“ des „Sailing Club Clearwater“ in Florida, dem Mills angehörte.
1948 durfte der McKays Sohn die Einhandjolle als erster testen. Ohne Probleme steuerte er das Boot in der Bucht von Clearwater, von wo aus es sich über die gesamte Ostküste verbreiten sollte. Der Däne Axel Damgaard sah den Optimisten während eines Segeltörns und brachte den Bauplan mit nach Dänemark, woraufhin 1954 die erste Jolle vor Dänemark zu Wasser gelassen wurde.
Paul Elvstrøm verhilft dem Optimisten zu seinem Ruhm
Dass der Optimist einen solch großen Siegeszug startete, ist vor allem Segellegende Paul Elvstrøm zu verdanken. Der damals schon dreifache olympische Goldmedaillengewinner war von der Kinderjolle derart überzeugt, dass er sich für die Austragung einer dänischen Meisterschaft einsetzte. Die erste Weltmeisterschaft fand 1962 in England statt.
So manch ein großer Segler hat sich auf der kleinen Jolle als Kapitän versucht. Ob Jochen Schümann, Ben Ainslie oder der heutige Laser-Segler Philipp Buhl – alle drei haben mit dem Optimisten segeln gelernt und ihre großen Karrieren damit geebnet.
Der Opti ist eine Jolle zum Einstieg, er ist aber auch genauso ein Regattaboot. In keiner anderen Bootsklasse gibt es mehr Regattateilnehmer. Über 500.000 Optimisten in mehr als 120 Ländern schippern heutzutage übers Wasser. Damit ist Einhandjolle die weitverbreitetste Bootsklasse der Welt.
Titelbild: famveldman – stock.adobe.com
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