Als eigene Bootsklasse bei internationalen Regatten wie der WM oder den Olympischen Spielen hat sich das 49er Segeln über die Jahre im Segelsport etabliert. Zuletzt sahen wir bei der 2er Crew um Thomas Plößel und Erik Heil, wie man als Vorschoter und Steuermann gemeinsam auf der Jolle agiert und mit Bronze bei Olympia nach Hause fährt.
Dass bei Olympia sowohl die 49er- als auch die 49erFX-Boote an den Start gehen, ist erst seit 2000 der Fall. Fünf Jahre zuvor designte der australische Konstrukteur von Segeljollen Julian Bethwaite den 49er. Sein Auftrag war, ein Skiff für die Olympischen Spiele zu bauen. Es entstand die heute bekannte 49er Jolle mit einem Großsegel und einer Fock. Insgesamt verzeichnet das Boot ein Volumen von 21,2 Quadratmetern. Außerdem können die Segler ein Gennaker von 38 Quadratmetern setzen.
49er Bootsklasse für 2er Crew konstruiert
Der Rumpf des 49er ist aus GFK gefertigt und muss 94 Kilogramm auf die Waage bringen, während das Großsegel und die Fock aus transparenter Polyester-Folie bestehen. Seit 2009 wird kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff bei der Herstellung des Mastes verwendet. Mit bis zu 30 Knoten ist die 49er Jolle das schnellste Boot der Olympischen Klassen.
Vorschoter und Steuermann stehen bei der Fahrt auf den Wings im Trapez der Jolle und sorgen mit ihrem Gewicht dafür, dass das Skiff beim Segeln aufrecht bleibt. So auch Thomas Plößel und Erik Heil vom German Sailing Team. Aufgrund der Verschiebung der eigentlich für 2020 geplanten Spiele in Tokio, konnten die Segler erst 2021 angreifen – mit Erfolg. Das Team kämpfte über mehrere Tage vorne mit und am Ende der Regatta hieß es: Bronze für die 49er Crew.
49erFX seit 2016 bei Olympia
Deutsche Damen konnten in Tokio bei den 49erFX überzeugen. Tina Lutz und Susann Beucke holten sich die Silbermedaille der Regatta, nachdem sie in den einzelnen Rennen stark gesegelt sind. Auch ihre Teilnahme stand bereits 2020 fest, sie mussten sich dann allerdings bis 2021 gedulden. Geschadet hat es den Seglerinnen offenbar nicht.
Der FX unterscheidet sich vom 49er durch einen geänderten Segelplan, der eine geringere Masthöhe sowie eine kleinere Segelfläche umfasst. Der Rumpf bleibt dabei gleich. Weil der 49erFX mit einem geringeren Gewicht gesegelt wird und eine eigene Bootsklasse ist, verdient er genauso viel Aufmerksamkeit. Seit 2016 ist der FX bei den Olympischen Spielen vertreten und kam schon vorher bei Regatten wie der WM zum Einsatz.
Titelbild: Sailing Energy / World Sailing
Kommentar hinterlassen